polling rate

Was ist die Polling-Rate der Maus und wie lässt sie sich ändern?

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Escrito por Edu Diaz

Dezember 22, 2025

Wenn du hier gelandet bist, feilst du wahrscheinlich an deinem Gaming-Setup oder bist einfach über die Einstellung Polling Rate (Abfragerate) gestolpert und willst wissen, was sie genau bewirkt und ob es sich lohnt, daran zu drehen. Das Prinzip ist simpel: Die Polling-Rate der Maus gibt an, in welchen Zeitabständen die Maus Informationen an den Computer sendet – sowohl zur Position als auch zu Klicks – und wird in Hertz (Hz) gemessen. Je höher der Wert, desto häufiger werden Daten gemeldet und desto geringer ist theoretisch die wahrgenommene Verzögerung zwischen deiner Handbewegung und dem, was auf dem Bildschirm passiert.

In Sachen Latenz helfen typische Faustformeln zum schnellen Einordnen: 125 Hz entsprechen etwa 8 ms, 250 Hz rund 4 ms, 500 Hz etwa 2 ms, 1.000 Hz ungefähr 1 ms – und in extremeren Bereichen lägen 4.000 Hz bei circa 0,25 ms und 8.000 Hz bei knapp 0,125 ms. Klingt für ein so alltägliches Peripheriegerät nach Science-Fiction? Ein Stück weit ja – ergibt aber Sinn, wenn es um sehr feine Präzision bei schnellen Bewegungen geht, vor allem in kompetitiven Spielen, in denen jede Millisekunde zählt … zumindest, sofern der Rest der Hardware mithalten kann.

Wichtig ist dabei, ein häufiges Missverständnis auszuräumen: Polling-Rate ist nicht dasselbe wie DPI. DPI (Dots per Inch) beschreibt, wie viele Pixel sich der Cursor pro Zoll Mausbewegung verschiebt – also Empfindlichkeit und Bewegungsgeschwindigkeit. Die Polling-Rate hingegen steht für die Melde-/Abfragefrequenz und beeinflusst die Reaktionszeit sowohl der Bewegung als auch der Klicks. Anders gesagt: Du kannst extrem hohe DPI nutzen und dennoch keine höhere „Unmittelbarkeit“ des Signals erreichen, wenn die Abfragerate niedrig bleibt.

Was sich durch eine höhere Polling-Rate verbessert (und was nicht)

Wenn du die Abfragerate erhöhst, steigt die Anzahl der Datenpakete pro Sekunde, die die Maus an den PC sendet – das kann sich in einem direkteren, „griffigeren“ Steuergefühl äußern, besonders beim Zielen und bei Mikro-Korrekturen. Allerdings ist das kein Zauber-Setting: Deine CPU muss das auch verarbeiten können. Wenn der Prozessor nicht mitkommt, kann der Effekt ausbleiben oder im ungünstigsten Fall sogar Input Lag verursachen (also genau das Gegenteil dessen, was du erreichen willst).

Der zweite große Faktor ist der Monitor und seine Bildwiederholrate, ebenfalls in Hz: Sie bestimmt, wie oft das Bild pro Sekunde aktualisiert wird. Bei Displays mit 120 Hz oder mehr kann es eher Sinn ergeben, von einem niedrigen Wert (wie 125 Hz) auf höhere Einstellungen zu wechseln; bei 240-Hz-Monitoren kann eine feinere Abstimmung noch plausibler sein. Auf einem typischen Laptop-Panel mit 60 Hz verpufft der Sprung dagegen meist, und der Vorteil bleibt gering – egal, wie beeindruckend die Zahlen auf der Verpackung wirken.

Dazu kommt ein weniger häufig diskutierter Punkt: Nicht jede Anwendung und jedes Spiel nutzt extrem hohe Abfrageraten wirklich aus. Du kannst also eine Maus mit sehr hohen Frequenzen, einen starken PC und einen schnellen Monitor haben – und trotzdem feststellen, dass die Software nicht darauf optimiert ist. Das ist eines dieser Details, die manchmal mit den Erwartungen von „Hardcore“-Nutzern kollidieren, aber zur Realität des Ökosystems gehören.

Und es gibt einen klaren Preis, besonders bei kabellosen Modellen: Mehr Polling-Rate bedeutet höheren Verbrauch. Wenn die Maus häufiger mit dem PC „spricht“, leidet die Akkulaufzeit. Vereinfacht gesagt werden mehr Signale in kürzerer Zeit gesendet, wodurch der Akku schneller leer ist. Lohnt es sich, 1.000 Hz zu nutzen, wenn das die Laufzeit spürbar reduziert und du am Ende beim Spielen doch „zur Sicherheit“ das Kabel ansteckst? Das muss jeder für sich entscheiden.

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So änderst du die Polling-Rate: Tasten, Tastatur und Apps

Wie du die Abfragerate einstellst, hängt vom Modell ab – grundsätzlich gibt es aber drei Wege. Am direktesten ist es, wenn deine Maus dedizierte Tasten zum Wechseln der Polling-Rate besitzt. Viele Gaming-Modelle der oberen Klassen unterstützen das: drücken, Modus wechseln, fertig. Der Vorteil: Du kannst verschiedene Einstellungen schnell ausprobieren und im Alltag testen, ob du tatsächlich einen Unterschied bemerkst – ganz ohne Software oder Menüs.

Eine weitere, etwas ungewöhnliche Option, die manche Mäuse unterstützen, ist das Umstellen der Polling-Rate beim Anschließen per Tastatur. Das Verfahren läuft darauf hinaus, die Maus vom USB-Port zu trennen, beim erneuten Verbinden bestimmte Zifferntasten gedrückt zu halten und – wenn es klappt – kann das Mausrad zur Bestätigung aufleuchten. Genannt werden folgende Tastenkombinationen: Für 125 Hz beim Wiederanschließen 4 und 5 gleichzeitig halten; für 500 Hz 5 halten; und für 1.000 Hz 4 halten. Das wirkt fast wie ein „Engineering Mode“ und erinnert manche an geheime Oldschool-Kombos – nur eben bei einem modernen Peripheriegerät.

Der heute gängigste Ansatz – und der empfehlenswerteste, wenn verfügbar – ist die Nutzung der offiziellen Hersteller-Software. Diese Tools bündeln meist die gesamte Maus-Konfiguration, und dort lässt sich die Polling-Rate präzise einstellen. In den Quellen werden mehrere Beispiele genannt: Bei Razer geht es über Razer Synapse in den Leistungs-/Performance-Bereich der Maus; bei Logitech über Logitech G HUB in der Konfiguration, wo „Report Rate (per second)“ angezeigt wird; SteelSeries integriert das in SteelSeries GG (Engine); Corsair bietet es in Corsair iCUE in den Geräteeinstellungen; und HyperX führt es in HyperX NGENUITY per Schieberegler, der auf das Profil angewendet wird. Wenn du in dieser Welt unterwegs bist, passt das zum aktuellen Trend: Das Peripheriegerät ist Hardware – aber die „Seele“ steckt oft in der Software.

So prüfst du deine Polling-Rate – und wann externe Tools sinnvoll sind

Bevor du dich blind auf den Wert verlässt, den dir eine App anzeigt, lohnt sich eine Überprüfung der realen Polling-Rate – denn je nach Konfiguration, USB-Port und Profil können Theorie und Praxis auseinandergehen. Eine einfache Möglichkeit ist ein Online-Checker, der sowohl den Maximalwert als auch den Durchschnitt misst. Typischer Ablauf: Testseite öffnen, Messung starten, die Maus kontinuierlich bewegen (zum Beispiel in Kreisen), ohne anzuhalten, den Test stoppen und anschließend Durchschnitts- und Spitzenwerte prüfen. In den Quellen wird ein konkreter Dienst genannt: cps-check.com im Bereich polling rate check.

Und wenn deine Maus weder offizielle Software noch Tasten zum Einstellen der Rate bietet? Dann wird es heikel: Es gibt Drittanbieter-Tools, um USB-Mäuse zu erzwingen bzw. zu „übertakten“. Im bereitgestellten Inhalt wird ein GitHub-Paket namens hidusbf erwähnt, bei dem man ein ZIP herunterlädt, entpackt, einen Installer ausführt, das Gerät auswählt, eine Rate im Dropdown festlegt, einen Dienst installiert und über das Tool neu startet. Das kann funktionieren – macht aber auch einen wichtigen Punkt klar: Wenn es nicht klappt, unterstützt deine Maus die Änderung möglicherweise schlicht nicht. In einer Welt, in der nicht jedes Peripheriegerät gleich flexibel ist, ist diese Einschränkung häufiger, als man denkt.

Unterm Strich ist der sinnvollste Ansatz meist derselbe: mit vernünftigen Werten beginnen (zum Beispiel von 125 Hz auf 500 Hz oder 1.000 Hz erhöhen), per Test prüfen, ob es korrekt anliegt, und dann bewerten, ob du den Unterschied in deinem Fall tatsächlich spürst – unter Berücksichtigung von CPU, Monitor, Software-Kompatibilität und bei Wireless-Modellen auch des Akku-Einflusses. Denn das Anpassen der Polling-Rate ist einer dieser „Advanced Tweaks“, der nur dann wirklich glänzt, wenn der Rest des Setups mithalten kann.

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Edu Diaz

Mitgründer von Actualapp und begeisterter Anhänger technologischer Innovationen. Mit einem Geschichtsstudium und beruflich als Programmierer verbinde ich akademische Strenge mit Begeisterung für die neuesten Technologietrends. Seit über zehn Jahren bin ich Technologie-Blogger und mein Ziel ist es, relevante und aktuelle Inhalte zu diesem Thema anzubieten, die allen Lesern verständlich und zugänglich sind. Neben meiner Leidenschaft für Technologie schaue ich gerne Fernsehserien und teile gerne meine Meinungen und Empfehlungen. Und natürlich habe ich eine klare Meinung zu Pizza: definitiv keine Ananas. Begleiten Sie mich auf dieser Reise durch die faszinierende Welt der Technologie und ihre vielfältigen Anwendungen in unserem Alltag.