WhatsApp bereitet einen Schritt vor, den die Community seit Jahren fordert: Benutzernamen. Eine auf den ersten Blick einfache Funktion, die jedoch enorme Auswirkungen auf die Privatsphäre hat, denn sie ermöglicht das Starten von Unterhaltungen und sogar den Zugang zu deinem Konto, ohne die Telefonnummer teilen zu müssen. Die Neuerung, wie das spezialisierte Portal WABetaInfo berichtete, wird zuerst in der Beta von WhatsApp für iOS (iPhone und iPad) eingeführt und später allen Nutzern zur Verfügung stehen.
Kannst du dir vorstellen, deinen Alias zu nennen, wie bei Telegram oder Discord, und dass diese Person dir dann schreiben kann, ohne deine Handynummer zu sehen? Genau das ist die Idee: ein eindeutiger, wiedererkennbarer und durchsuchbarer Identifikator, ähnlich den Nicknames, die wir seit IRC-Zeiten verwenden, oder neuerdings wie dein Benutzername auf GitHub.
Was ändert sich durch Benutzernamen in WhatsApp
Bisher war das Hinzufügen einer Person in WhatsApp zwangsläufig mit dem Austausch von Nummern und dem Speichern im Adressbuch verbunden, mit den damit einhergehenden Risiken und Unannehmlichkeiten; mit Benutzernamen hingegen führt die Plattform eine klare und deutlich privatere Alternative ein. Jede Person kann einen einzigartigen Alias wählen und andere Nutzer können diesen finden und zum Starten eines Chats hinzufügen, ohne die Telefonnummer offenzulegen. Außerdem wird, wenn jemand deine Nummer nicht gespeichert hat, dein Benutzername standardmäßig als Identifikator angezeigt.
Tatsächlich bereitet das Unternehmen vor, dass dieser Alias auch als Methode zum Zugriff auf dein Konto dient, sodass er als eindeutiger Bezeichner fungiert, den viele andere Apps bereits seit langem verwenden. Telegram, Signal oder Threema bieten solche Systeme schon seit Jahren an, und WhatsApp könnte mit seiner riesigen Nutzerbasis dieses Verhalten im Alltag von Millionen Menschen normalisieren.
In der Praxis stärkt das deine Kontrolle über die Identität, die du teilst. Du kannst Unterhaltungen führen, ohne deine Nummer preiszugeben, neue Kontakte über den Alias kanalisieren und entscheiden, mit wem du deine echte Nummer teilst. Für diejenigen, die Communities oder Unternehmen verwalten oder einfach ihr digitales Leben trennen möchten, ist das ein Wendepunkt.
Wie du deinen Alias reservierst und wo er eingestellt wird
Meta hat bereits ein Reservierungssystem eingerichtet, damit du dir deinen Namen so früh wie möglich sichern kannst. Laut den Erkenntnissen von WABetaInfo im Code der App erscheint die Option in den Einstellungen unter dem Bereich Profil. Dort siehst du neben dem sichtbaren Namen, der Sektion ‘Info’ und der Telefonnummer ein neues Feld mit dem Namen ‘Benutzername’. Wenn du ihn noch nicht konfiguriert hast, wird ein Link angezeigt, um ihn zu reservieren.

Der Ablauf wird so direkt sein, wie zu erwarten: Du prüfst, ob der gewünschte Alias frei ist und falls nicht, führt dich die App bei der Suche nach verfügbaren Varianten. Hier gilt das klassische Prinzip ‘Wer zuerst kommt, mahlt zuerst’: Wer einen konkreten Namen zuerst registriert, bekommt ihn zugewiesen. Wenn du also einen begehrten Spitznamen im Kopf hast, sei aufmerksam — besonders wenn du am Beta-Programm auf iOS teilnimmst, wo die Funktion früher aktiviert wird.
Es ist wichtig zu bedenken, dass dieser Alias dich dauerhaft innerhalb des Dienstes identifizieren wird, daher ist die Auswahl keine Laune, sondern eine strategische Entscheidung. Bislang gibt es noch keine Bestätigung, ob er frei geändert werden kann oder unter welchen Bedingungen dies möglich ist, also wähle besser eine Option, die dich langfristig repräsentiert. Denk an etwas, das leicht auszusprechen ist, leicht zu schreiben und das niemanden beim ersten Hören verwirrt.
Regeln zur Erstellung deines Namens (und Fehler, die du vermeiden solltest)
WhatsApp hat eine Reihe von Regeln festgelegt, um sicherzustellen, dass Benutzernamen klar, kompatibel und sicher sind. Wenn du dich von Anfang an an sie hältst, sparst du dir Ablehnungen und unnötige Versuche:
- Mindestlänge 3 Zeichen und Höchstlänge 30 Zeichen.
- Er muss mindestens einen Buchstaben enthalten.
- Erlaubte Zeichen: Buchstaben, Zahlen, Punkte und Unterstriche.
- Normale Bindestriche oder andere Sonderzeichen sind nicht erlaubt.
- Darf nicht mit ‘www.’ beginnen.
- Darf nicht mit einer Domain enden, z. B. ‘.cat’, ‘.com’ oder ‘.info’.
- Darf nicht mit einem Punkt beginnen oder enden.
- Zwei aufeinanderfolgende Punkte sind innerhalb des Alias nicht zulässig.
Mit diesen Regeln wären gültige Beispiele ‘ana_perez’, ‘carlos.1984’ oder ‘techfan_7’, während ‘www.maria’, ‘juan–ramon’, ‘miguel..g’ oder ‘laura.com’ abgelehnt würden. Wenn der gewünschte Alias bereits vergeben ist, versuche mit Punkten und Unterstrichen zu spielen oder füge sinnvolle Zahlen hinzu, ohne die Lesbarkeit zu beeinträchtigen.
Zum Schluss ein praktischer Tipp: Vermeide es, sensible Daten in deinem Alias zu verwenden, wie das vollständige Geburtsjahr oder zu persönliche Referenzen; das ist vielleicht keine Regel der App, aber eine gute Datenschutzpraxis. Betrachte deinen Alias wie deinen ‘Gamertag’ seit jeher: etwas Wiedererkennbares, das zu deiner digitalen Präsenz passt und dich nicht unnötig exponiert.
Zusammengefasst: Benutzernamen kommen, um eine historische Lücke von WhatsApp zu schließen, und tun dies mit einem Fokus auf Privatsphäre und Benutzerfreundlichkeit. Wenn du darauf gewartet hast, nicht mehr bei jeder neuen Gruppe oder jedem neuen Kontakt deine Nummer weitergeben zu müssen, ist dies die Veränderung, die du seit Jahren gefordert hast.

